Die Idee hinter Paketbutler ist toll: Ein Fach, das man vor seine Wohnungstür stellt und mit einem Gurt an die Wohnungstür anhängt, so daß es nicht geklaut werden kann. Bei Nichtgebrauch ist es ganz klein, jeder Paketfahrer kann es öffnen und ein Paket hineintun, danach ist der Paketbutler abgesperrt und nur noch vom Eigentümer zu öffnen. Kommt man abends heim, entriegelt man ihn mit einer PIN, nimmt das Paket heraus und er ist wieder bereit, am nächsten Tag das nächste Paket zu empfangen.
Paketbutler ist auch feuerhemmend, so daß ich ihn ganz legal in den Flur vor meiner Wohnungstür stellen kann und den Paketdiensten eine Abstellgenehmigung in den Paketbutler hinein geben kann. Einfach Pakete vor der Tür stellen ist durch die Feuergefahr ja in vielen Hochhäusern zu Recht verboten.
Paketbutler hat auch eine App, da schickt er mir eine Push Nachricht, wenn ein Paket eingelegt wurde. Und hier geht das Problem los: Er würde mir eine Pushnachricht schicken.
Es ist ja nicht so, daß das mit der Pushnachricht nicht funktionieren würde, ich hab das getestet und das klappte super. Paketbutler hat ein Mobilfunkmodul drin und nachdem ich ein Paket zum Test hineingetan habe, kam innerhalb weniger Minuten die Pushnachricht am iPhone an. Leider war das die einzige Pushnachricht bisher, denn Paketbutler stößt auf ein gravierendes Problem:
Kein Paketfahrer hat bisher kapiert, wozu Paketbutler da ist und was es bedeutet, wenn ich eine Abstellgenehmigung für „Paketbutler vor meiner Wohnungstür im 12. Stock“ gebe. Keiner. Ich hab den Paketbutler jetzt seit 18.7.2018 und bis heute habe ich zwar eine Menge Pakete erhalten, aber exakt 0 (in Worten: Null) Pakete sind IN meinem Paketbutler gelandet.
Der Normalfall ist das hier – Paket steht neben, manchmal auch auf dem Paketbutler:
Ein Paketbote hat es mal besonders gut gemeint und bekommt meinen Preis für Kreativität – das Paket unter die Fußmatte, selbige drauf, zuoberst der Paketbutler. Das war richtig Arbeit, wäre einfacher gewesen, er hätte das Paket hineingetan:
Dabei wirbt Paketbutler nicht nur damit, daß sie Partner von DHL wären, man kann in der DHL App und auf der Website sogar „Paketbutler“ als Ablageort auswählen. Und DHL Fahrer könn(t)en auch Pakete mitnehmen, dazu könn(t)en sie mit ihren Handscannern den Paketbutler öffnen. Sie wissen nur nicht, wie. Sie wissen ja nicht mal, wie sie ein Paket hineintun sollen und das ist deutlich einfacher.
Alle anderen Paketdienstleistern muß man übrigens eine jeweils eigene Abstellgenehmigung für den Paketbutler geben, dazu hält Paketbutler im Supportbereich sogar Formulare bereit. Nur UPS akzeptiert das offiziell nicht, wenn man seinen Fahrer gut kenn, kann man mit ihm vielleicht was vereinbaren. Das nutzt mir allerdings nichts, denn ich bekomme über UPS fast nur Sachen von Apple und die verbieten Abstellen generell. Ist aber kein Problem, ich hab einen UPS Store um die Ecke.
Zurück zum Paketbutler: Ich geb ihn auf keinen Fall mehr her, denn im Prinzip funktioniert er ja – halt nicht ganz so, wie gewünscht, weil die Pakete ungesichert vor meiner Tür stehen anstatt gesichert im Paketbutler zu sein. Aber zumindest werden sie abgestellt und das ist auch schon besser, als sie bei den 77 Nachbarn im Haus suchen zu müssen.
Übrigens: Den Zustellern die Funktionsweise von Paketbutler zu erklären, rentiert bei mir nicht. Wenn ich einen Zusteller zweimal sehe, ist das schon die Ausnahme. Außerdem spreche ich die Sprachen meiner Zusteller nicht. Vielleicht ist das auch das eigentliche Problem: Auf dem Paketbutler ist eine Anleitung aufgedruckt: In Deutsch.
Danny
2. Dezember 2019 @ 10:57
Das zeigt, wie gut Mitarbeiter bei DHL angelernt werden. Scheinbar gar nicht.
Es gibt aber auch in letzter Zeit erhebliche Probleme im MechZB St. Ingbert.
Ein Paket verblieb dort eine ganze Woche um ohne jeglichen Zustellversuch wieder zum Absender gesendet zu werden.
Ein anderes Paket wurde ins Zustellfahrzeug geladen und da liegt es nun. Seit drei Tagen.
Ein anderes Paket wurde zum laden in das Zustellfahrzeug vorbereitet und muss nun neu verpackt werden weil es beschädigt wurde.
Ich frage mich was die da treiben…. Das Zentrum kann offiziell pro Stunde 5000 Pakete sortieren und die Zustellbasis hat täglich ein Aufkommen von offiziell rund 11000 Paketen, in der Weihnachtszeit rund 17000 Paketen.
Das sind nach Adam Riese und Eva Zwerg, etwas über 2 Stunden Arbeit für die Maschinen an einem normalen Tag und nichtmal das klappt reibunglos.
Als die Pakete noch von Saulheim aus an uns geliefert wurden, lief das wesentlich besser.