3 1/4 Jahre leistete mein Maximilian treue Dienste und saugte täglich meine Wohnung, meistens in meiner Abwesenheit, aber er darf auch ran, wenn ich im Büro bin, setze ich halt Kopfhörer auf. Meine Wohnung mit nur 72 qm und festem Boden ohne Teppiche schaffte er locker mit einer Akkuladung, und danach hatte er Zeit bis zum nächsten Tag, sich wieder aufzuladen.
Vor etwa 3 Monaten packte ihn dann die Altersschwäche und er wurde nicht mehr mit einer Akkuladung mit der Wohnung fertig. So kehrte er nach immer kürzeren Zeiten zur Basisstation zurück, lud sich wieder auf und reinigte dann weiter. Das funktioniert an sich gut, er weiß noch wo er bereits gesaugt hat (der Roomba i980 vergißt die Architektur der Wohnung erst nach Abschluß der Reinigung) und saugt nirgends doppelt. Ist nur etwas nervig mitunter, wenn der Besitzer der Wohnung nicht merkt, daß der Roboter noch nicht fertig ist und dieser dann um 2 Uhr morgens meint, er wäre jetzt wieder voll und könnte weitermachen.
Nach kurzer Analyse diagnostizierte ich: Akku kaputt und bestellte bei Amazon* ein neues. Natürlich das Original von iRobot für den i980*:
Außerdem gleich noch ein Service Kit*, wenn ich schon das Akku tausche, dann kann ich auch mal neue Rollen und einen neuen Feinfilter spendieren. Nach Lieferung die große Herztransplantation, vollständig aufladen und… Warum dauert das erste Aufladen 2 Tage? Na gut, kann ja sein, neues Akku halt. Dann der erste Spaziergang durch meine Wohnung, den Maximilian locker erledigte. Herztransplantation abgeschlossen. Dachte ich.
Am nächsten Tag wollte ich Maximilian manuell starten und sehe, daß sein Akku gerade mal zu einem Viertel aufgeladen ist. Hm, das wird nichts. Soll er weiter laden. Es hat dann geschlagene 5 Tage gedauert, bis das Akku voll war. Gestartet, Wohnung gesaugt, hat geklappt. Aber: Gleiches Spiel, diesmal 4 Tage, bis das Akku wieder voll war.
Ein Kontakt mit der iRobot Hotline brachte ein „Setzen Sie ihn auf Werkseinstellungen zurück“ zutage, was ich auch brav durchführte. Brachte aber nix. Bei einem Blogger las ich, das Akku mal über Nacht rausnehmen – auch keine Änderung. In der Zwischenzeit sind die neuen iRobot Geräte erschienen, was mich traurig machte, denn wenn das Gerät nach nur 3 1/2 Jahren völlig den Geist aufgibt, möchte ich auch kein neues haben (auch wenn sich die Dinger inzwischen den Grundriß der Wohnung merken können und man sie gezielt „Saug das Schlafzimmer“ losschicken kann).
Entnervt kontaktierte ich erneut die Hotline und wollte klären, ob ich einem Betrüger aufgesessen bin und vielleicht ein gefälschtes Akku erworben habe, schickte Kaufbeleg und ein Foto vom Akku mit und erhielt die Antwort, ich solle bitte die Kontakte reinigen. Bitteschön, das war das erste, was ich gemacht hatte. Ich soll sie mit einem trockenen Tuch reinigen und mit einem Radiergummi.
Radiergummi? Okay, irgendwo in den Tiefen meines Büromaterialschranks fand ich noch einen Radiergummi (papierlose Büros brauchen sowas eher selten) und radierte auf den Ladekontakten auf der Basisstation und am Sauroboter rum. Maximilian wieder auf die Station und nach 3 Stunden war er voll. Die Freude war leider von kurzer Dauer, bereits beim nächsten Einsatz lud er wieder Tag um Tag vor sich hin.
Ein erneuter Kontakt mit der Hotline (inzwischen war ich schon ziemlich genervt, das hat man mir sicher angemerkt) fordert mich auf, meinen Saugroboter an ein Service Center bei Nürnberg einzusenden. Das mache ich gerne, ich packe ihn gut ein und schicke ihn zur Roboterklinik.
Ein paar Tage später kommt ein Kostenvoranschlag: 124,64 €, die Home Base ist defekt und muß getauscht werden. Ich weiß, manche kaufen sich für das Geld einen neuen Saugroboter, ich investiere jedoch in die lebensrettende Maßnahme und bekomme 1 Woche später meinen Maximilian wieder zurück. Aufstellen, aufladen, Saugen. Aufladen, Saugen, Aufladen – Gesund!
Und endlich, endlich, zeigt mein Maximilian jeden morgen wieder das gewohnte Bild und ist bereit für den Tag:
Es stört ein wenig, daß ich etwa 10 Kontakte mit der iRobot Hotline haben mußte, bevor die auf die rettende Idee kamen. Aber: Ende gut, alles gut. Maximilian saugt wieder.