Ich hab vor einem Jahr zum ersten Mal die Zeit gefunden, mit dem Prolon Scheinfastenkit eine 5 tägige Fastenperiode durchzuziehen (was das Prolon Scheinfastenkit ist, habe ich hier beschrieben und einen Zwischenstand am Tag 3 habe ich hier protokolliert). Ich folge seither der Empfehlung von Valter Longo und führe ein 5-tägiges Scheinfasten mehrmals im Jahr durch. Zuletzt vor 3 Monaten hatte ich nur 4 Tage Zeit, da habe ich mir die Schachtel für Tag 5 einfach aufbewahrt und dieses Mal ein 6-tägiges Scheinfasten gemacht. Jetzt ist Zeit, um am Abend des letzten Tages einen Abschlußbericht zu tippen (danach wurde ich schon mehrfach gefragt).
Zunächst möchte ich die Frage beantworten, was Scheinfasten nicht ist: Es ist kein Mittel, um Abzunehmen. Natürlich verliert man in den 5 Tagen ein paar Gramm Körperfett (sind bei mir meistens netto zwischen 300 und 500 Gramm in den 5 Tagen), aber um ernsthaft Kilogramms abzunehmen, sind 5 Tage zu kurz und das Scheinfasten kann man nicht beliebig ausdehnen (man lernt ja außerdem nicht „richtiges Essen“). Es ist außerdem kein Mittel, um in Ketose zu kommen (auch wenn irgendwo auf der Website sogar erwähnt wird, daß am dritten Tag die Ketose starten würde) – mit 80 bis 100 Gramm Kohlenhydraten pro Tag ist das Scheinfasten für meinen Körper eher ein Refeed (an den meisten „normalen“ Tagen nehme ich um die 25-30 Gramm Carbs zu mir). Und obwohl man durch das Scheinfasten tatsächlich belastbarer ist, als beim reinen Wasserfasten würde ich eine Scheinfastenwoche trotzdem nicht mit Streß kombinieren, sondern suche mir immer eine ruhige Zeit, in der ich keine Termine habe, mir meine Zeit völlig frei einteilen kann und am besten zuhause sein kann.
Denn das ist Scheinfasten für mich: 5 Tage, um den Stoffwechsel zurückzusetzen. 5 Tage mit einem ruhigen Rhythmus. 5 Tage des Rückzugs zu mir. 5 Tage, in denen ich mir keine Gedanken machen brauche, was ich kochen soll.
Was es bringt? Nach den 5 Tagen schmecken meine „normalen“ Speisen und Getränke wieder viel intensiver, als sonst (das hält allerdings nur ein paar Tage an) und alle möglichen ungeliebten und aufgeschobenen Tasks aus meiner ToDo Liste sind mal wieder erledigt (tatsächlich packe ich während Fastentagen immer Aufgaben an, die ich eigentlich nicht gerne mache). Laut Professor Longo wurde mal wieder ordentlich Müll aus den Körperzellen geschafft (wenn jemand eine Idee hat, wie man das messen kann…), vielleicht ist es nur Suggestion, aber ich fühle mich tatsächlich so, als wäre die Müllabfuhr durch meinen Körper gefahren. Angeblich verlangsamt regelmäßiges Scheinfasten auch den Alterungsprozeß, das sehe ich dann in 50 Jahren, ob es was gebracht hat…
Das Scheinfasten Kit von Prolon* gibt es inzwischen sogar von einem deutschen Händler* (letztes Jahr mußte ich das noch in Italien bestellen) und inzwischen sind die Einleger im Kit auch alle deutsch. Es ist ein gutes halbes Jahr haltbar, so hat man Zeit, sich die passende Woche auszusuchen. Das einzige, was ein wenig stört: Man produziert ne Menge Müll in den 5 Tagen, weil alles einzeln verpackt ist, aber das ist wohl die Voraussetzung, damit alle Speisen sehr sehr lecker schmecken. Dadurch, daß das Scheinfasten auch Spaß macht, weil es ja trotz Fastens 4 mal am Tag was gibt, mache ich tatsächlich öfter eine Scheinfastenwoche, als ich früher Fastentage gemacht habe. Ich freue mich schon auf die nächsten 5 Tage Scheinfasten!
Sergej
3. September 2019 @ 00:08
Super Erklärung und sehr interessant! Danke dafür. Wieder was gelernt! VG Sergej
Sabine
31. Oktober 2019 @ 10:28
Ich mache grad den 2. Tag meiner 3. Prolonwoche innerhalb eines Jahres und auch ich freue mich immer richtig über die 5 Tage ohne Planung und einkaufen. Der Erfolg ist bei Menschen die sich „normal“ ernähren sicher größer als bei dir. Mir bringt es leider auch keine großen Abnehmerfolge (ich könnte gerne mehr verlieren), ich mache es aber auch hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen und finde es tut mir gut. Da es so teuer ist, würde ich auch in der Woche nie schwach werden, um das Geld nicht zu verschwenden. Traurig eigentlich, der Gesundheitsaspekt sollte Grund genug sein… Fasten mit Wasser und Brühe habe ich einmal probiert, fand es sehr belastend und es hat mir nichts gebracht als schlimme Verdauungsprobleme. Ich hatte in den 7 Fastentage nie ein Hochgefühl und habe die ganze Zeit von Essen fantasiert. Hunger habe ich beim Prolon genauso, aber ich denke ich habe einen glücklicheren Darm und es bringt mehr Spaß. Und mit Hunger kann ich gut umgehen. Heißer Tee hilft mir da sehr!
Christian Pohle
31. Oktober 2019 @ 10:32
Hey, Sabine, das klingt sehr gut. Daumen hoch und alles Gute für die restlichen Tage!